Lese-Rechtschreib-Schwäche

 

Die Abkürzung LRS steht für die Begriffe Lese-Rechtschreib-Schwäche bzw. Lese-Rechtschreib-Störung; weitere gängige Bezeichnungen sind die Fachbegriffe Dyslexie und Legasthenie. Eine LRS ist eine sogenannte Teilleistungsschwäche, die sich darin zeigt, dass ein Kind beim Lesen- und Schreibenlernen unerwartete Schwierigkeiten hat. Das Kind lernt das Lesen und Schreiben in der dafür vorgesehenen Zeit nicht in ausreichendem Maße. Bei ca. 10% aller Schüler (Jungen und Mädchen) ist dies der Fall.

Natürlich machen alle Kinder, die das Lesen und Schreiben lernen, erst einmal Fehler. Diese Fehler sind ein notwendiger und wichtiger Teil des Lernprozesses. Wenn aber eine auffällige Fehlerhäufung zu beobachten ist und die beim Lesen und Schreiben gemachten Fehler im Laufe des normalen Lernprozesses nicht verschwinden, spricht man von einer LRS.

Wir arbeiten seit über sieben Jahren mit einem geprüften Dyslexie-Therapeuten nach BVL (Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie) zusammen, der bei Verdacht auf eine vorliegende Lese-Rechtschreib-Störung mit standardisierten Tests aus der DRT-Reihe feststellen kann, ob eine LRS tatsächlich vorliegt. Wichtig: Rein rechtlich muss in Baden-Württemberg die Diagnose einer Lese-Rechtschreib-Störung entweder durch einen Arzt/eine Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie/–psychotherapie oder von einem Psychotherapeuten/einer Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche gestellt werden.

Die Übergänge von normalen Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten zu einer Lese-Rechtschreib-Störung sind natürlich fließend. Daher macht es in unseren Augen nicht immer Sinn, ein Kind auf LRS zu testen. In manchen Fällen wirkt sich die Diagnose LRS negativ aus. Das Kind hat einen Stempel aufgedrückt bekommen im Sinne von: „Mit dir stimmt was nicht, du hast LRS…“ und dies kann dazu führen, dass vom Kind keine weiteren Anstrengungen unternommen werden, denn: „Ich muss ja nicht, weil ich es ja eh nicht kann! Und dann macht ja auch alles gar keinen Sinn.“

Ganz gleich, ob ein Kind normale Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten hat oder eine Form von LRS, in beiden Fällen muss das Kind die notwendigen Kompetenzen im Lesen und Schreiben erlernen, um sich in unserer Wissensgesellschaft zurecht finden zu können – und dies ist auch mit einer LRS möglich. Es braucht nur etwas mehr Zeit und Geduld!

 

Informationen zum DRT (Diagnostischer Rechtschreibtest)

„Der DRT  gehört zu dem differenzierten System der Früherfassung und -behandlung von Lese-Rechtschreibstörungen, das aus der praktischen schulpsychologischen Arbeit entwickelt wurde. (…) Neben einer quantitativen Auswertung ist auch die zuverlässige Bestimmung der Fehlerschwerpunkte des Kindes möglich. (…) Die Hauptaufgabe des DRT  ist die Feststellung der Notwendigkeit gezielter schulischer Förderungsmaßnahmen auf der Basis der Fehleranalyse und deren Erfolgskontrolle…“

Quelle: www.testzentrale.de (Die Testzentrale ist zentrale Bezugsquelle für psychologische Testverfahren, mit einem umfassenden Angebot für alle klinischen, berufsbezogenen und schulischen Anwendungsbereiche der psychologischen Diagnostik.)

Die Testreihen des DRT, die immer wieder aktualisiert werden, zählen in Deutschland seit über 30 Jahren zu den Standard-Tests, wenn es um die Feststellung einer LRS geht.
Für das LRS-Training kommen bei uns

  • das Marburger Rechtschreibtraining
  • das Freiburger Rechtschreibtraining
  • das Lauttreue Lese-Rechtschreib-Programm von Findeisen/Melenk
  • sowie die lauttreue Lese-Rechtschreib-Förderung von Reuther-Liehr zum Einsatz.

Alle diese Trainingsprogramme zählen zu den erfolgreichen Fördermaterialien bei der LRS-Therapie. Diese Programme setzen wir auch bei unseren Deutsch-Schülern ein, die keine LRS haben, da die Lernerfolge mit diesen Trainingsprogrammen sehr groß sind.